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Wappen von Eutin |
Dirnenhäuser in der Bischofsstadt
Im Mittelalter hatten die Bewohner Utinas unter grassierenden
Krankheiten und Seuchen, Bränden und Hungersnöten zu leiden. Die Einwohner reagierten
darauf sehr unterschiedlich; während sich die einen in ihren christlichen Glauben
zurückzogen, frönten die anderen ihrer Lust: Dirnenhäuser, Badehäuser und
Hurenwirtschaften florierten.
Bedeutung der Reformationszeit für Eutin
1535 wurde Eutin protestantisch, dies hatte jedoch keine weitergehenden Veränderungen zur
Folge. Der Bischof blieb weiterhin Landesherr - vom Kaiser bestätigt. Nur der Stadtname
änderte sich: aus Utin wird Eutin.
Luthers Aufruf, christliche Schulen zu gründen (1534) nahm sich 1558 ein Pastor zu
Herzen, der sein Haus für eine Schule mit Lehrerwohnung bereitstellt. Die dort
eingerichtete Lateinschule gilt als Vorläufer der beiden Eutiner Gymnasien.
Pest, Brände und Krieg - Eutin im
16. und 17. Jahrhundert
Die Pest streckte 1552 einen Großteil der Eutiner Bevölkerung nieder. Es starben so
viele Eutiner, daß der Friedhof die vielen Leichen nicht aufnehmen konnte und auf der
Wildkoppel (dem heutigen Schloßpark) Massengräber errichtet wurden. Anfang des 17.
Jahrhunderts wütete der 30jährige Krieg in Eutin - die Stadt hatte unter den schweren
Folgen dieses Ereignisses sehr zu leiden.
1689 wurden Stadt und Schloß durch ein Feuer nahezu zerstört und daraufhin im Barockstil
erneut zur Residenzstadt des Bistums Lübeck aufgebaut.
Eutin - Geistiges Zentrum
Nordeuropas
Mit dem ausgehenden 18. Jh. begann Eutins
große Zeit. Berühmtheiten der damaligen Zeit (Herder, Stolberg, Klopstock,
Nicolovius sowie Tischbein, um nur einige zu nennen) verkehrten in der Rosenstadt. Der
bedeutende Komponist Carl Maria von Weber (1786 - 1826) ist gebürtiger Eutiner. Das Bild
zeigt ihn zusammen mit Johann Heinrich Voß, der unter anderem durch die Übersetzung von
Homers Ilias berühmt wurde.
Napoleon und Eutin
Der Eroberungsfeldzug der napoleonischen Truppen machte vor Eutin nicht halt. Fürst
Ludwig, der im Zuge der Säkularisierung gezwungen war, seine Bischofswürde abzulegen,
mußte aus dem Fürstentum Lübeck fliehen. Er ging ins russische Exil und kehrte nach dem
Abzug der napoleonischen Truppen 1813 wieder nach Eutin zurück.
Errungenschaften des 18. und 19.
Jahrhunderts
1783 wurde es endlich Licht in Eutin: In diesem Jahr stellte man Tranlampen zur
Gassenbeleuchtung auf.
1873 ging mit der Eisenbahnverbindung nach Lübeck ein lang gehegter Wunsch der Eutiner in
Erfüllung. Mit diesem Fortschritt begann auch die Industrialisierung der Kleinstadt, wenn
auch in geringem Maße.
Der Ausbruch des 1. Weltkrieges jedoch bereitete der wirtschaftlichen Entwicklung Eutins
vorläufig ein jähes Ende.
Der Nationalsozialismus in Eutin
Am 15. Juli 1932 wurde der Nationalsozialist Johann Heinrich Böhmker Regierungspräsident
des Landesteils Lübeck, zu dem auch Eutin gehörte. Kurz vor Kriegsende war die Stadt
zudem Sitz der Reichsregierung. Die NS-Schreckensherrschaft bestand in Eutin bis zum 4.
Mai 1945. An diesem Tag rollten englische Militärfahrzeuge in Eutin ein, das kampflos
übergeben wurde.
Flüchtlingstrecks ziehen nach Eutin
Eine ungeheure Zahl von Flüchtlingen und Vertriebenen aus den Ostgebieten strömte 1945
nach Eutin. So verdoppelte sich in der Nachkriegszeit die Einwohnerzahl Eutins auf rund
20.000 Einwohner.
Eutin heute
Seit 1970 ist Eutin Verwaltungszentrum des Kreises
Ostholstein. Einige Jahre später erhielt Eutin den Titel "Luftkurort" und
wurde dann 1993 zum ersten "Heilklimatischen Luftkurort" in Schleswig-Holstein.
Quellenangaben
Ernst-Günther Prühs: Geschichte der Stadt Eutin, Eutin 1993
Geschichte
Eutins
Anfänge
Geistiges Zentrum
Der Nationalsozialismus
Eutin heute
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