Berühmte Eutiner

Carl Maria von Weber
Weber, der als der erste romantische Komponist gilt, wurde am 18. November 1786 in Eutin geboren. Sein Geburtshaus, in dem sich heute das Weber- Cafe befindet, ist noch in der Lübecker Straße erhalten.
Anders als das Adelsprädikat "von" vermuten läßt, war Familie Weber keineswegs von aristokratischer Herkunft. Vater Franz Anton, der das Amt des Eutiner Stadtmusikus bekleidete, hatte es aus Geltungsbedürfnis eingefügt.
Über die "Webersche Schauspielgesellschaft", eine Wanderbühne, die sein Vater 1787 gegründet hat, erhielt Carl Maria zwar Kontakt mit dem Theaterleben, doch seine Schulbildung litt erheblich unter dem Umherreisen. Musikunterricht erhielt er unter anderem von seinem Halbbruder, der noch nicht ahnte, wie erfolgreich Carl Maria werden sollte: "Carl, du kannst vielleicht alles werden, aber ein Musikus wirst du nimmermehr!"
Zu Webers bekanntesten Werken zählt die romantische Oper "Der Freischütz", die heutzutage zum festen Repertoire der Opernhäuser in allen Teilen der Welt gehört.
Noch vor diesem großen Erfolg steckte Weber in einer Krise: 1806 erlitt er einen schrecklichen Unfall. In der Annahme, er trinke Wein, leerte Weber eines Tages eine Flasche Salpetersäure. Dies hatte zur Folge, daß er auf Grund der Verätzungen nicht mehr singen konnte. Völlig mittellos zog Weber die nächsten Jahre in Deutschland umher, ständig auf der Suche nach Auftraggebern. Als sein Vater 1809 zu ihm zog, verschlechterte sich seine finanzielle Situation weiter. Illegale "Rettungsversuche" schlugen fehl und endeten in einer persönlichen Katastrophe: 1810 wurde Weber wegen Unterschlagung, Bestechung und Diebstahls verhaftet und des Landes verwiesen.
Trotz allem erlangte Weber noch vor seinem Tode Weltruhm. 1824 erhielt Weber eine Einladung nach England, um für das Londoner Opernhaus Covent Garden eine Oper zu komponieren. Seine letztes Werk "Oberon" wurde dort begeistert vom Publikum aufgenommen.
Weber verstarb am 5. Juni 1826 in London an Tuberkulose.

 
Johann-Heinrich Voß
Voß, am 20. Februar 1751 in Mecklenburg geboren, arbeitete zunächst als Gymnasiallehrer in Eutin, später dann als Professor in Heidelberg. Neben seiner meisterlichen Arbeit an Übersetzungen- von Homers "Ilias" und "Odyssee"- wirkte er als Mitglied im Hainbund. Dieser fordert unter anderem Freiheit, Tugend, Freundschaftskult und Empfindsamkeit als Protest gegen Rokoko und Aufklärung.
Das Bestreben, Gefühle ausleben zu müssen, wird in einem Brief deutlich, in dem Voß seiner Geliebten ein Treffen des Hainbundes schildert: "Der 12. September wird mir auch noch oft Tränen kosten. Die schrecklichen drei Stunden, die wir noch in der Nacht zusammen waren, wer kann sie beschreiben! Jeder wollte den anderen aufheitern, und daraus entstand eine solche Mischung von Trauer und verstellter Freude, die dem Unsinn nahe kam...
Die Tränen strömten und die Stimmen blieben nach und nach aus. Wir schwuren uns ewige Freundschaft...
Es ward ein lautes Weinen- es war die schrecklichste Nacht, die ich erlebt habe."
Nach seiner Göttinger Zeit zog er 1782 nach Eutin, wo sein Wohnhaus in der Riemannstraße heute nach ihm benannt ist.
Johann Heinrich verstarb 44 Jahre später am 29.März 1826 in Heidelberg.

 

Johann Heinrich Tischbein:
"Goethe- Tischbein"

Der Maler Johann Heinrich Tischbein erhielt seinen Beinamen für seine herausragendste Leistung, das Portrait: "Goethe in der Campagna".
Er zeigt als erster einen Gebildeten in einer Machtposition. Damit bestimmt er bis heute maßgebend die bildhafte Vorstellung Goethes.
Zwar sind weitere Werke Tischbeins, unter anderem "General Bennigsen und sein Stab" und "Des Künstlers Tochter Angelika" noch heute in der Hamburger Kunsthalle ausgestellt, doch keines seiner Werke erlangte jemals die Berühmtheit des Goethe- Portraits.
Am 15.02.1751 wurde Tischbein in Hessen als Sohn einer Künstlerfamilie geboren. So wies ihn sein Vetter Dietrich Lilly über Portrait- und Landschaftsmalerei hinaus den Weg zur Historienmalerei. Ein Stipendium der Kasseler Akademie brachte Tischbein ein erstes Mal nach Italien, wohin er 1787 zurückkehrte, um in Rom "Goethe in der Campagna" im Atelier auf Leinwand zu bannen.  Zwei Jahre nach seiner Hochzeit mit Anna Martha Kietting zog es den 51 Jahre alten Tischbein nach Eutin. Hier arbeitete er als Hofmaler unter Herzog Peter Friedrich Ludwig von Oldenburg, der ihm auch eine Pension gewährte.
Nach 21 jährigem Aufenthalt verstarb er am 26.06.1829 in Eutin.

 


Berühmte Eutiner

Carl-Maria von Weber
Johann Heinrich Voß
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